BI Nachrichten

Nachdem unser BI-Mitbegründer Hans Kloppenborg schon vor einiger Zeit verstorben ist, müssen wir nun auch den Tod unseres Initiators und Mitbegründer Bernhard Schwamborn zur Kenntnis nehmen.

Nachruf

Ein unermüdlicher, visionärer Motivator ist verschieden. Bernhard Schwamborn, den meisten bekannt als Emsdettener Weinhändler, mischte sich auch als aktiver Bürger mit Vorschlägen und Eingaben zur Stadtentwicklung immer wieder in die öffentliche Diskussion ein. Stets war er dabei vom Interesse der Mitmenschen geleitet. Er verstand es, Menschen für gemeinsame Anliegen, wie die Initiative zur Erhaltung des Leinpfades an der Ems, zusammenzubringen. Mit Bernhard Schwamborn verliert die „Bürgerintiative Emswege“ nicht nur ihren Initiator und Mitbegründer, sondern einen unermüdlichen Kämpfer für das gemeinsames Ziel – die Verbesserung der Erholungsstruktur an der Ems. Früh hatte er den heute deutlich sichtbaren Trend zu einem der Natur zugewandten Freizeitverhalten erkannt. Die Vernachlässigung und aktive Behinderung der historisch gewachsenen Erholungsmöglichkeiten an der Ems ließen ihn nicht ruhen. Unermüdlich hat er in vielen Kontakten bis in höchste deutsche Behörden Informationen zusammengetragen und die Bestätigung erfahren, die seine Einschätzung zur Zulässigkeit und Machbarkeit unserer Ziele untermauern. Wir folgen seinem Vermächtnis aus eigener Überzeugung und werden weiter für die Verbesserung des Zugangs zur Natur an unserer Ems eintreten. Mit Stolz und Dankbarkeit blicken wir auf die gemeinsame Zeit zurück und fühlen uns auch bei einem Glas Wein mit ihm und seinen Ideen verbunden.

Unser tiefes Mitgefühl gilt seiner lieben Frau und seinen Kindern, die Bernhard in den letzten Jahren liebevoll umsorgt haben.

Leserbrief zum EV-Artikel vom 08.02.2019

Klare Absage für den Emsleinpfad?

Kann es sein, dass in der Verwaltung weder emotionale Bindung zur Ems, noch eigener Erholungsbedarf in Emsdetten besteht? Oder sind die Schreibtische so voll, dass man sich dieser Aufgabe nicht auch noch widmen will?

Wir, die BI, werden in der Sitzung am Donnerstag die Gelegenheit haben, unsere Position und Erkenntnisse zu präsentieren. Die Auffassung, in FFH-Gebieten sei quasi alles Menschliche verboten, werden wir erschüttern, denn eher trifft das Gegenteil zu!

Mit pauschalen Absagen – ‚aus naturschutzfachlichen und wasserrechtlichen Vorgaben nicht genehmigungswürdig‘ – kann man zwar Stimmung machen, aber nicht überzeugen. Nennt die Verwaltung keine greifbaren Quellen für konkrete Begründungen weil es keine gibt? Wir werden Paragraphen zitieren, die unsere Vorschläge definitiv stützen. Sicherlich wären bei den Maßnahmen einige Dinge zu beachten. Mit gutem Willen ist vieles lösbar.

Die Kosten! Die sind ja offenbar schon zu hoch, bevor man sie überhaupt kennt. Dazu könnte man z.B. in Greven nachfragen, die haben mehr als 10 km Emsuferweg im FFH-Gebiet, kennen somit die Kosten. Dort sollte man auch fragen, wie sie es geschafft haben, eine dritte Rad-Fußweg-Brücke über die Ems und die dazu erforderlichen Wege im Landschaftsplan (FFH-Gebiet) verankern zu lassen.

Ausschuss und Rat haben nun zu entscheiden, ob man die Tür zuschlägt oder ob in konstruktiver Zusammenarbeit zu guten Lösungen gefunden werden kann, die auch im Einklang mit den berechtigten Naturschutz-Interessen stehen. Die naturverbundenen Bürger würden es danken.

Den EV-Lesern empfehle ich, nutzen Sie das Internet, lesen Sie die FFH-Richtlinie 92/43, die FFH-Infos zum Gebiet DE-3711-301, das NRW-Naturschutzgesetz, die Landschaftspläne (Kreis Seite), gehen Sie auf bfn.de usw. Sie werden sich wundern, was dort über Wanderverbote im FFH-Gebiet zu finden ist. Dann googeln Sie bitte nach „wandern im FFH-Gebiet“. Aber lassen Sie das alles, wenn Sie sich Ihr unterwürfiges Demutsgefühl beim Klang des FFH-Kürzels bewahren wollen.

Reinhard@Beckwermert.de

Leserbrief  zum Artikel vom 29.04.21 „Taburäume abgeschnitten“ von Ralf Schacke

Unter dem Titel „Taburäume abgeschnitten“ konnten wir am Donnerstag in der EV von den neuen Absperrtoren zur Sicherung der Natur in der Emswiese „Spiek“ lesen und auf einem Foto bewundern. Kein Hund lässt sich durch diese Tore beeindrucken. Ich sehe schon die am Tor lehnenden Hundebesitzer, wie sie ihren auf der Wiese herumtollenden Lieblingen begeistert zusehen, die weit weg, oft außer Sichtweite, allem was da sonst noch kreucht und fleucht, Beine machen. Darauf angesprochen, reagieren Hundeführer empfindlich, wähnen sich gar im Recht. Ihre Hunde seien ja auch Natur und zur artgerechten Haltung gehöre nun mal das Ausleben des Bewegungsdrangs. Wo solle man denn sonst auch hin? Die Gebotsschilder seien für die Leute, die sich daran halten wollen. So oder ähnlich hört sich ein Diskussionsbeitrag von Hundebesitzern an, die überhaupt noch auf eine Ansprache bezüglich Anleinpflicht zivil reagieren.

Statt dem Spaziergänger neue Möglichkeiten zu bieten, werden immer mehr Gebiete und Wege abgesperrt. Bei allen Gesprächen, die wir (IG Emswege) mit der Naturschutzbehörde hatten, wurde klar zum Ausdruck gebracht, dass vom Wanderer selbst keine große Beeinträchtigung zu erwarten wäre, wenn mit dem Wanderweg nicht auch die Hunde kämen. Es wäre also angebracht, das Übel einmal deutlich beim Namen zu nennen und gezielt entsprechende Maßnahmen zu ergreifen. Aber zu solchen Restriktionen fehlt den Entscheidern der Mut, denn Hundebesitzer sind wohl auch (Grünen-)Wähler. Lieber sperrt man alle Bürger aus und lässt sich selbst als die alleinigen Naturfreunde feiern. Ehrfurchtsvoll soll der Leser die Begriffe Biotop und FFH-Gebiet zur Kenntnis nehmen und diese widerspruchslos als Tabuzone anerkennen. Ich kann das hier leider nicht im Detail enttabuisieren, es würde den Rahmen eines Leserbriefes sprengen. Nur soviel: u.a. Heüveldops Busch (der mit der Finnenbahn) und der Mühlenbach sind auch ausgewiesene Biotope. und das FFH-Gebiet Emsaue geht bis zum KÜ von Münster. Trotzdem kann man in Greven wunderbar an der Ems entlang, am Mühlenbach entlang und auf der Finnenbahn herum laufen. Die in älteren Karten markieten Einzel-Biotope in der besagten Emswiese liegen alle drei direkt an der Böschung neben dem Emsradweg und nicht am Leinpfad. Wer kann das alles nachvollziehbar erklären? Im Übrigen ist unser FFH-Gebiet auch zum Zwecke der Erholung ausgewiesen, auch im Regionalplan nachzulesen.

Wer auf dieser Wiese wieder den Kiebitz sehen möchte, sollte einfach die Zustände wieder herstellen wie zu der Zeit, als er noch da war: die Wiese war eine Kuh-Weide und wir spazierten dort auf dem Leinpfad an der Ems, allerdings ohne Hund.
Wer auf diese Renaturierung nicht warten und schon jetzt den Kiebitz sehen will, fährt auf dem Emsradweg weiter bis zur Emsradweg-Bank an dem asphaltierten Straßenstück. In der anliegenden Weide ist der Kiebitz regelmäßig zu sehen, obwohl die Straße belebter ist, als es ein Leinpfad je sein würde. Wie kann das sein?

Reinhard Beckwermert

Leserbrief zum EV-Bericht vom 06.05.21 „Einen Leinpfad gab´s hier nie“ über Karl Riddering, von Ralf Schacke

Wunsch, Behauptung, Realität

Nun kennen wir also den Ursprung der Mär, es habe nie einen Leinpfad gegeben. Jahrelang wurde sie verbreitet und hat sich bereits fast zu einer Art Wahrheit verselbstständigt. Sie schlug uns entgegen von Amtsleitern im Rathaus und Kreishaus und auch von unserm ehemaligen Bürgermeister. All diese Personen ist gemein: sie haben alle den Leinpfad nie selbst gesehen, alle sind keine Emsdettener, alle haben keine Beziehung zur Ems. Dabei wähnte sich Herr Riddering doch selbst auf dem „nicht existierenden“ Leinpfad, zu dem er die Haftungsfrage an die vermeintlich zuständige Behörde stellte. Der Groll über deren Antwort lässt ihn offenbar fortan nicht ruhen, zynisch diese Botschaft zu verbreiten. Man muss ihm nicht raten, sich zu erinnern oder in die Geschichtsbücher zu sehen; er weiß es ohnehin besser. Inzwischen ist allerdings aus Wunsch und Behauptung die neue Realität erwachsen. Aber an der Wahrheit der alten Realität ändert das nichts. Im Übrigen sei einmal erwähnt, dass im Außenbereich kaum ein Weg offiziell gewidmet ist. Hier ist jeder auf eigene Gefahr unterwegs. Trotzdem sind es real existierende legal benutzbare Wege.

Freundliche  Gruesse
Reinhard Beckwermert

Zur Berichterstattung über den Ems-Beach in Greven:

In der EV wurde am 11.06.21 berichtet, dass Greven um den Beach und die dort gebotenen Freizeitmöglichkeiten „von etlichen Nachbargemeinden durchaus beneidet“ wird.
Mein neidvolle Blick als Emsdettener zielt eher beiläufig auf den Ems-Beach, den gönne ich den Grevenern auch als Alleinstellungsmerkmal und wünsche ihnen die Erhaltung von Herzen. Aber wir beneiden Greven, wie auch Rheine und Telgte um ihre kilometerlangen Uferwege an der Ems. Und ich beneide und beglückwünsche die Grevener für ihre Stadtführung, die vorausschauend und nachdrücklich für die Erlebbarkeit der Ems durch den Normalbürger eintritt.
Die Emsdettener Stadtführung war in den letzten Jahrzehnten von Auswärtigen besetzt, die keinen Bezug zur Ems hatten. So musste z.B. unser oberster Stadtplaner nach jahrelanger Tätigkeit einräumen, noch nie am Emsufer gewesen zu sein. Dann kann auch der Amtsleiter der unteren Naturschutzbehörde widerspruchslos behaupten, es habe nie einen Emsleinpfad gegeben und in Greven könnte man auch nur 300 Meter an der Ems entlang gehen.
Nicht nur die Grevener wissen es besser.

Dieser Beitrag hat 2 Kommentare

  1. R. Beckwermert

    Die Ems,
    ein Abgesang – für den Normalbürger:
    .
    Die Ems war einst der Schiffer Fluss.
    Am Ufer ging man gern zu Fuß.
    Der Kiebitz rief wie uns zum Gruß.
    Die Landschaft war Natur-Genuss!
    .
    Zum Sonnen lag im Gras die Decke.
    Die Sandbank dient dem Bad zum Zwecke.
    Zur Notdurft ging man in die Hecke.
    Zum Glück gab’s damals kaum ´ne Zecke.
    .
    Manch hohe Wasser gab’s im Winter,
    ein großer Spaß für viele Kinder.
    Bei Frost kam dann das große Schlindern
    und niemand kam, dies zu verhindern.
    .
    Oft sah die Ems den ersten Kuss,
    mangs kam danach ein Filius.
    Der „Grüne“ sagt zu alldem: Schluss!
    Nur noch der Jäger kommt zum Schuss!

  2. R. Beckwermert

    Ems-Schnaps-Idee
    .
    Wie war’s in Detten doch vordem,
    den Leinpfad gehn so wunderschön!
    Nun ist versperrt hier die Natur!
    Wer kommt auf solch Ideen nur?

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